Der Schützensport in der Region hat im vergangenen Jahr wieder etwas Aufwind bekommen. Gegenüber 2022 stieg die Mitgliederzahl in den 61 Vereinen im Schützengau Ansbach um über 100 Männer und Frauen an, berichtete der Präsident des Schützengaues Ansbach, Matthias Albrecht jetzt bei der Jahreshauptversammlung in Aurach.
Aurach ist zusammen mit Elpersdorf und Bernhardswinden einer der drei Austragungsorte des diesjährigen Gauschießens. Dort findet am 5. April auch das Auftaktschießen statt, aus diesem Grund wurde dort auch die Jahreshauptversammlung abgehalten. Hatte der Schützengau zum Jahresende 2022 noch 7077 Mitglieder, so der Präsident, stieg die Mitgliederzahl zum Jahresende 2023 auf 7182. Damit sei der Rückwärtstrend der Nach-Corona-Jahre ausgebremst, freute sich Albrecht.
Der Damenanteil habe mit 30,97 Prozent (2224 Damen) sogar einen Rekordstand erreicht. Ebenso erfreulich sei der hohe Jugendanteil, dieser liege mit 1704 Jugendlichen unter 27 Jahren bei 23,73 Prozent und sei damit auch wieder leicht angestiegen. Für einen besonders hohen Zuwachs an Jugendlichen gab es in der Versammlung Gutscheine für die Vertreter der in der Jugendarbeit erfolgreichen Vereine. Auf Platz 1 kam der Schützenverein (SV) Oberdachstetten mit einem Zuwachs von 72,7 Prozent, auf Platz 2 kam der Sportschützenverein (SSV) Meinhardswinden mit einem Zuwachs von 66,7 Prozent und auf Platz 3 landete die Schützengruppe (SG) Elbersroth mit einem Zuwachs von 55 Prozent.
Die Verwaltung des Schützengaues Ansbach habe im vergangenen Jahr ein überdurchschnittlich großes Arbeitspensum gehabt, erfuhren auch die Ehrengäste, darunter Landrat Dr. Jürgen Ludwig, Ansbachs OB Thomas Deffner und Aurachs Bürgermeister Simon Göttfert. Neben Großveranstaltungen wie dem Gauschießen oder dem Schützenball galt es 2023, den Mittelfränkischen Schützentag auszurichten und auch das 100-jährige Erstgründungsjubiläum wurden mit einem Festprogramm gewürdigt. Auch wurde wieder ein gemeinsames Ausschreibungsheft für Aus- und Weiterbildungen zusammen mit den Nachbargauen Hesselberg und Weißenburg erstellt.
Einen detaillierten Blick auf die Aktivitäten im Schützengau gaben die Berichte der Referenten. Die Sportleitung konnte von 772 Teinehmern bei der Gaumeisterschaft in den verschiedenen Disziplinen berichten. An der Bezirksmeisterschaft nahmen 323 Starter teil, an der Bayerischen Meisterschaft nahmen 92 Schützinnen und Schützen teil, bei der Deutschen Meisterschaft waren es noch 21 Starter. Die Damenleitung konnte neben den Gaumeisterschaften der Damen auch von weiteren sportlichen und gesellschaftlichen Veranstaltungen berichten. Im Bogensport gab es ebenfalls Gaumeisterschaften, sowie Bezirks-, Bayerische und Deutsche Meisterschaften mit Beteiligung aus dem Gau Ansbach.
Schatzmeister Joachim Buttgereit musste sowohl für das Gauschützenfest in Rothenburg, als auch für den Schützenball mit Ehrungen in Ansbach jeweils einen vierstelligen Verlust verkünden, ebenso wie für den Mittelfränkischen Schützentag. Letzteres sei aber im Haushalt schon so eingeplant gewesen. Aufgrund der Kostensteigerungen in vielen Bereichen müsse man ab 2026 die Organisation von zwei jährlichen Großveranstaltungen mit Defizit überdenken, gab er den versammelten Vereinsvertretern mit auf den Weg.
Mahnende Worte gab es auch vom Vizepräsidenten des Schützengaues, Michael Alban. Er beleuchtete in seinem Vortrag die aktuellen und künftigen offenen Stellen in der Gauverwaltung. Zwar sei eine funktionierende Gauverwaltung auch nach der Neuwahl im nächsten Jahr – dann gibt Präsident Matthias Albrecht seinen Posten ab – gesichert. Doch würden weitere wichtige Posten 2025 frei, unter anderen die Sport- und die Damenleitung, für die es bisher keine Nachfolger gäbe. Wenn diese Posten nicht besetzt werden könnten, müssten die Leistungen des Schützengaues für die Vereine eingeschränkt werde, so der Vizepräsident. Hier seien die Vereinsvorstände gefragt, Kandidaten an die Gauverwaltung zu melden.
Im Rahmen der Ehrungen konnte Matthias Albrecht zusammen mit dem Präsidenten des Mittelfränkischen Schützenbundes (MSB), Gerold Ziegle, mehrere verdiente Schützenmeister und Funktionäre auszeichen. Die Verdienstnadel des Bayerischen Sportschützenbundes (BSSB) ging an Peter Meyer (SV Alberndorf), Bastian Andrae (SV Weißenkirchberg), Daniel Schmidt (SV Aichau), Helmut Solfrank (SV Neunstetten), Marco Choroba (SG Niederoberbach), Michael Feldner (TSV 1860 Bogenschützen Ansbach) und Stefan Rzychon (SV Germania Ansbach). Die langjährige Vizepräsidentin des Schützengaues Ansbach, Andrea Herrmann (SV Winterschneidbach) erhielt die Ehrennadel des Deutschen Schützenbundes (DSB) in Gold, Doris Scheuber (SG Weihenzell) erhielt die Damenehrennadel des MSB in Bronze. Im Rahmen der Sportlerehrungen wurde Dominik Mages vom SV Virnsberg für seine beiden 1. Plätze im Sprint und dem Massenstart bei den Bayerischen Meisterschaften im Sommerbiathlon geehrt.