RAUENZELL – Nach rund einem halben Jahr Umbauzeit wurde jetzt das Vereinsheim des Schützenvereins Steinbachwald Rauenzell mit einem Festakt wieder eingeweiht. Die Mitglieder hatten rund 70.000 Euro und über 1100 Arbeitsstunden in das Vorhaben investiert, mit dem Einbau zeitgemäßer elektronischer Schießstände sei der Verein jetzt für die sportliche Zukunft bestens aufgestellt, hieß es bei der Einweihung.

Seit 1986 sei der Schützenverein in dem ehemaligen Rauenzeller Schulhaus beheimatet, erinnerte Schützenmeister Michael Weis bei der Feierstunde die Gäste. Ebenso lange schoß man in Rauenzell auf Papierscheiben, die mit einem elektrisch betriebenen Seilzug ausgerüstet waren. Dieser Zeit sei nun entgültig vorbei, so Weis. Auf seine Initiative hin habe man sich im Vorstand erstmals 2017 mit dem Gedanken befasst, auf elektronische Stände umzurüsten.

2018 war es dann so weit, es wurde ein einstimmiger Beschluss gefasst, zeitgemäße Schießstände einzubauen. Im Zuge der Umbaumaßnahme sollten auch einige weitere Arbeiten angegangen werden, berichtete der Schützenmeister. So wurden die Türen im Gebäude auf den neuesten versicherungstechnischen Stand gebracht, eine neue Schießstandbrüstung gebaut sowie die Beleuchtunganlage modernisiert und auf LED-Technik umgestellt. Zudem wurden die Räume in neuen Farben gestrichen und der Lattenzaun um das Areal erneuert.

Für die Maßnahme hatte man im Bauausschuss des Vereins rund 1000 Arbeitsstunden (letztlich wurden es 1120 Stunden, erbracht von 41 Helfern) und 70.000 Euro eingeplant. Fördergelder habe es vom Bayerischen Sportschützenbund (25 Prozent) sowie von der Stadt Herrieden und dem Landkreis Ansbach (jeweils zehn Prozent) gegeben, so Weis. Glücklicherweise habe man im Verein ausreichend Fachpersonal gehabt, um die Baumaßnahme selbst bewerkstelligen zu können. Unterstützung für das Projekt habe es dazu von einigen Herrieder Unternehmen gegeben, namentlich den Firmen Fensterbau Jechnerer, dem Schüller Möbelwerk, Zaunbau Eckenweber und Raumausstattung Ritzer sowie der Metzgerei Engelhard aus Burgoberbach für die Verpflegung bei den Arbeitseinsätzen.

Unterstützung habe auch von anderen Schützenvereinen – vor allem der Schützengruppe Elbersroth – bei der Planung der Umbauten gegeben. Eine besondere Herausforderung sei der Westgiebel des Gebäudes gewesen. Dort musste zum einen der Einschussbereich mit Stahlplatten verkleidet werden, andererseits sollte der Zugang zu den Fenstern nicht dauerhaft verbaut werden. Letztlich habe man sich für eine mobile Lösung entschieden, berichtete Michael Weis den Gästen. Baubeginn sei nach den Rundenwettkämpfen im März diesen Jahres gewesen und man sei rechtzeitig zum Auftakt der Saison in diesen Tagen fertig geworden.

Lobende Worte zur Wiedereinweihung und Modernisierung gab es unter anderem von Landrat Dr. Jürgen Ludwig. Dieser freute sich darüber, dass es in dem Verein so viele aktive Menschen gäbe, die bereit seien, ihre Freizeit für das Allgemeinwohl zu opfern. Mit dem „Meilenstein“ der Einführung elektronischer Schießstände sei der Verein auf „einem guten Weg“ in die Zukunft, so der Landrat. Gerade für den Schützennachwuchs sei es wichtig, moderne und zeitgemäße Trainings- und Wettkampfbedingen zu haben.

Besonders hervorzuheben sei den Worten des Landrates zufolge auch, dass die derzeit äußerst positive Entwicklung der Stadt Herrieden – namentlich nannte er das Großprojekt Stadtschloß – nicht nur auf die Kernstadt beschränkt sei. Am Beispiel Rauenzells könne man sehen, dass auch in den kleinen Stadtteilen „geliefert“ werde. Dr. Ludwig betonte zudem auch die gesellschaftlich wichtige Aussenwirkung der Baumaßnahme. Man könne daran erkennen, das die Menschen in der Region miteinander und füreinander vieles leisten könnten.

Bürgermeister Alfons Brandl lobte, der Verein habe mit dem Umbau „positive Werte“ nicht nur für sich selbst geschaffen. Durch diese, wie auch zurück liegende Baumaßnahmen sorge der Verein auf vorbildliche Art und Weise dafür, dass das historische städtische Gebäude der alten Schule mitten im Ortskernensemble für die Zukunft erhalten und zudem mit Leben erfüllt werde. Dies sei für die Stadt Herrieden, aber auch für die Gesellschaft in dem Stadtteil ein wichtiger Nebeneffekt. Sein Dank galt vor diesem Hintergrund allen Verantwortlichen und Aktiven im Verein sowie den zahlreichen Sponsoren aus der heimischen Wirtschaft.

Auch die stellvertretende Gauschützenmeisterin Andrea Herrmann hob in ihrem Grußwort die Bedeutung der nunmehr vorhandenen modernen Technik für die Schützenjugend und die Jugendarbeit an sich hervor. Mit der Einführung elektronischer Schießstände gehöre der Rauenzeller Verein nun zu der Mehrheit der Vereine im Schützengau, die bereits auf diese zeitgemäße Technik umgestiegen seien. Diese Entscheidung habe viel Mut und Entscheidungskraft sowie harte Arbeit gekostet, lobte sie. 

Das Ergebnis könne sich jetzt aber auch sehen lassen, bekundete sie bei einer Besichtung der neuen Schießanlage. Neben den acht elektronischen Schießständen mit Tablets zur Anzeige der einzelnen Leistungen gibt es jetzt auch eine große Anzeigetafeln, auf der die Besucher und Gastmanschaften vom Vereinsraum aus die aktuellen Ergebnisse der Wettkämpfe mitverfolgen können. Mit der modernen Technik verringert auch die Zeit bis zur Auswertung der Wettkämpfe deutlich, erfuhren die Gäste der Einweihungsfeier. 

Landrat Dr. Jürgen Ludwig, Herriedens Bürgermeister Alfons Brandl und die zweite Gauschützenmeisterin des Schützengaues Ansbach, Andrea Herrmann, ließen sich jetzt von Schützenmeister Michael Weis (vlnr) die neuen elektronischen Schießstände des Schützenvereins Steinbachwald Rauenzell erläutern.


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