REICHELSHOFEN – Rund 1500 Mitglieder aus 54 Schützenvereinen trafen sich am vergangenen Sonntag in Reichelshofen (Gemeinde Steinsfeld) zum diesjährigen Gauschützenfest des Schützengaues Ansbach. Höhepunkt war wie in jedem Jahr die Proklamation der Gauschützenkönige.898 Schützeninnen und Schützen hatten heuer am Gauschießen teilgenommen, so Gauschützenmeister Matthias Albrecht. 

Darunter waren 66 Kinder unter zwölf Jahren beim Lichtgewehrschießen sowie ebenso 66 Teilnehmer beim Bogenschießen. Beim erstmals angebotenen Blasrohrschießen hatten sich elf Kinder und 41 Erwachsene beteiligt. Der Dank des Gauschützenmeisters galt in diesem Zusammenhang den insgesamt vier Vereinen, die sich beim Gauschießen heuer eingebracht hatten. Ein besonderes Dankeschön von der Gauleitung gab es zudem für Markus Schoch, Verkaufsleiter der Landwehrbräu. Dieser habe das Zustandekommen und die Vorbereitung des diesjährigen Gauschützenfest maßgeblich mitgestaltet

Während die zahlreichen Sachpreise und Pokale des Gauschießens unlängst bei einer Veranstaltung in Windsbach verteilt worden waren, waren die Namen der besten Schützen des diesjährigen Gauschießens bis Sonntag eigentlich ein recht gut behütetes Geheimnis gewesen. Ganz so dicht waren einige Ergebnisse dann aber doch wieder nicht geblieben, so konnten sich die drei Vereine, die heuer die Gaukönige stellen, ein wenig darauf vorbereiten. Für den Gauschützenkönig gab es deshalb auch einen eigenen Thron.

Offiziell lüften konnte der Gauschützenmeister zusammen mit seiner Stellvertreterin Andrea Herrmann dann das Geheimnis auf der Bühne. Als erstes wurde Lena Betz vom SV Petersaurach als neue Gaujugendkönigin proklamiert. Sie hatte heuer in den Disziplinen Luftgewehr und Kleinkaliber unter anderem bereits mehrere Titel als Bayerische Meisterin gewonnen. Mit einem 41,0 Teiler hatte sie sich beim Gauschießen gegen ihren Vereinskameraden Fabian Scherzer durchgesetzt, der mit einem 43,6 Teiler erster Ritter wurde. Zweiter Ritter wurde Annika Reinke von der SG Weihenzell mit einem 96,3 Teiler.

Neue Gauschützenkönigin wurde mit einem 26,0 Teiler Nicole Rossel vom SV Lehrberg, wo sie mit der ersten Mannschaft in der Mittelfrankenliga schießt. Erste Ritterin wurde bei den Damen mit einem 67,5 Teiler Luciana Christ vom SV Gailnau, Theresa Hammerer von der SG Bruckberg holte sich mit einem 89,4 Teiler den Titel der zweiten Ritterin.

Ein ganz besonders enges Ergebniss hatte es laut Gauschützenmeister beim Kampf um die Würde des Gauschützenkönigswürde gegen. Die besten fünf Schützen hatten hier alle eine 10,8 in der Zehntelwertung geschossen. Das beste Ergebnis hatte in der präziseren Teilerwertung Michael Wirth vom SSV Silberbach Meinhardswinden mit einem 27,0 Teiler abgeliefert, dies brachte ihm die Würde des Gauschützenkönigs ein. Mit einem 30,0 Teiler wurde Klaus Niedermann von der SG Großhaslach erster Ritter, Hermann Hirschbühl vom SV Schalkhausen wurde mit einem 37,1 Teiler zweiter Ritter.

Bei dem heuer erstmals ausgelobten Blasrohrwettbewerb – dieser wurde vom SV Aurach ausgerichtet – gab es für den besten Schützen eine Gauscheibe. Diese bekam Jürgen Hartmann vom SV Steinbach von Gauschützenmeister Albrecht und dem Organisator des Blasrohrwettkampfes, Harald Kraus überreicht; er hatte 591 von 600 möglichen Ringen erzielt. Auch wurden beim Gauschützenfest die ersten drei Gewinner der „Schnapszahl-Scheibe“ geehrt, hier siegte Klaus Dittrich vom SV Sachsen, gefolgt von Ulrike Eschenbacher vom SSV Silberbach Meinhardswinden und Anja Herbst von der HSG Windsbach.

Der Proklamation der Gaukönige war – nach einem Salut der Böllerschützen – auch heuer wieder ein großer Festzug der beteiligten Schützenvereine voraus gegangen. Zu den Klängen mehrerer Blaskapellen waren sie mit ihren Vereinsfahnen und den Ehrengästen der Gauverwaltung ins Festgelände der Landwehr Brauerei eingelaufen, wo sie von zahlreichen Besuchern des dortigen „Fränkischen Brauereifestes“ und Brauereichef Gerhard Ilgenfritz mit Applaus begrüsst wurden. Der Schirmherr des Gauschießens und des Gaufestes, Landrat Dr. Jürgen Ludwig betonte in seiner Festansprache unter anderem, die Schützenvereine in der Region seien „Stärke und Stütze“ in ihren Kommunen. 

Sie leisteten einen wichtigen Beitrag nicht nur zu Gemeinschaft und Geselligkeit, sondern auch für die Jugendarbeit, so Dr. Ludwig. So würde durch das Schützenwesen „aktiv das Leben in den Städten und Gemeinden des Landkreises gestaltet“. Für diese nicht zu unterschätzende Rolle werde der Landkreis auch weiterhin finanzielle Zuschüsse für Investitionen und die Jugendarbeit leisten, sagte der Landkreischef zu. Für die drei Hauptausrichter des diesjährigen Gauschießens, die Schützenvereine aus Meinhardswinden, Reichenau und Colmberg gab es zudem einen Scheck vom Landrat.

Für die Schützinnen und Schützen im Schützengau Ansbach geht es jetzt in die Sommerpause, ab Mitte September beginnen dann wieder die Rundenwettkämpfe, Meldeschluss ist hier der 25. August. Feierlicher Abschluss des Schützenjahres im Schützengau ist dann am 16. November der zweite Schützenball mit Ehrungen im Ansbacher Onoldia-Saal.

3 Kommentare zu “67. Gauschützenfest in Reichelshofen – 1500 Schützinnen und Schützen auf dem „Fränkischen Brauereifest“

  • Zum Abschluss des Gauschießens wurde auch in diesem Jahr wieder ein Festzug organisiert.
    Wer marschiert mit? Die Älteren aus Tradition und Idealismus. Nach Überredungskünsten
    auch Jüngere, obwohl diese ihre Freizeit bereits verplant haben. Danke.
    Am Startplatz angelangt sucht man seine Stellplatznummer. Keine da! Man hilft sich unter-einander. Aus der Ferne tönen die kläglichen Schüsse einer kleinen Böllerschützengruppe
    herüber. Dann geht’s los.
    Auf einem Flurbereinigungsweg den Berg hoch, quer durch die Pampa, zwischen Äckern und Maisfeldern. Ohne Zuschauer, nur wir Schützen, kein Hase nichts. Und weil es so toll war, gleich 3x den gleichen Weg. Rauf – runter – rauf bei sengender Sonne.
    Fazit:
    Der besch…….. Festzug seit meiner 50-jährigen Mitgliedschaft im Schützenverein.
    Wer organisiert denn sowas? Warum marschieren wir nicht direkt zum Festplatz, wenn es keine Alternative gibt?

    • Danke Ewalt.
      Das gleiche wie du, haben auch die anderen 1500 Schützen gedacht die mit gelaufen sind.
      Jeder mit dem ich mich unterhalten habe, hat sich furchtbar aufgeregt.
      Wenn so eine „Route“ wieder vorkommt, bleiben wir künftig daheim.

  • Liebe Schützenschwestern und Schützenbrüder,
    aus vielen Emails und persönlichen Gesprächen mit euch kann man das Gauschützenfest wohl soweit zusammen fassen: „Das Fest war sehr schön, aber der Umzug…“
    Der Hintergedanke beim Umzug was der, dass sich die Vereine beim Begegnungsverkehr gegenseitig zuwinken, begutachten, bestaunen können. Dies ist wohl soweit nicht gut rüber gekommen. Wir entschuldigen uns bei euch, wenn euch die Idee nicht gut gefallen hat. Wir wollten mal was Neues ausprobieren, aber leider ging der Schuss wohl nach hinten los. Das Resümee daraus ist, lieber einen kurzen Umzug als so einen. Wir danken euch für euer Feedback. Nur so kann man „Fehler“ das nächste Mal vermeiden. Matthias Albrecht, 1. GSM, Andrea Herrmann 2. GSM

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